Der diesjährige Friedensnobelpreis geht an die russische Aufarbeitungs- und Menschenrechtsorganisation MEMORIAL, an den belarussischen Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljatzki und an das ukrainische Center for Civil Liberties.
Die Aufarbeitungsbeauftragte und ihr Team gratulieren allen Preisträgern herzlich. Gleichzeitig möchten wir unsere Hochachtung für das große Engagement aussprechen, mit dem sich die Preisträger trotz der hohen persönlichen Gefahr seit vielen Jahren für Freiheit, Menschenrechte und Demokratie einsetzen.
Als eine der größten Jugendsubkulturen der DDR stand die Heavy-Metal-Szene unter besonderer Beobachtung. Die Fans wollten ihre Musik und ihr Lebensgefühl voller Provokation und Power ausleben und die Grenzen von Diktatur und Alltag ausloten. Polizei und Staatsmacht standen stets bereit, um hart einzugreifen, wenn etwas nicht ins Musterbild sozialistischer Jugend passte. Das schloss auch die ostdeutschen Metal-Bands ein, deren Repertoire überwiegend aus westlichen Coversongs bestand.
Auf der Veranstaltung der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD) sprach am 24. September 2022 im Museum für Stadt und Technik Ludwigsfelde der Historiker Dr. Nikolai Okunew (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung), der einem interessierten Publikum seinen Szene-Bestseller „Red Metal. Die Heavy-Metal-Subkultur der DDR“ vorstellte. Ihm zur Seite stand Gitarrist Frank Lawrenz, der über seine damalige Zeit als Musiker bei der lokalen Kultgruppe BIEST erzählte, die zu den bekanntesten und erfolgreichsten Metal-Bands der DDR gehörte. Moderiert wurde der Abend von Dr. Peter Ulrich Weiß (LAkD).
am Mittwoch, den 31. August 2022, sind wir nicht im Büro. Die Teams der Aufarbeitungsbeauftragten und der ABAH sind gemeinsam unterwegs in Brandenburg.
Ab Donnerstag sind wir alle wieder zu den gewohnten Zeiten im Büro erreichbar.
Anlässlich des 77. Jahrestages der Verlegung des sowjetischen Speziallagers Nr. 7 nach Sachsenhausen sprach die Brandenburgische Aufarbeitungsbeauftragte Dr. Maria Nooke am 27. August 2022 ein Grußwort zur Vorstellung des Online-Totenbuches in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen.
Die Gedenkveranstaltung in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945 bis 1950 e. V. fand am 28. August 2022 in Sachsenhausen statt und wurde mit einer Kranzniederlegung am ehemaligen Durchgang zwischen Zone I und Zone II beendet.
Mit Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern der Sibiriendeportierten aus Slubice und dem Kreis Rzepin fand am 23. August 2022 in der Frankfurter Marienkirche ein Gedenken an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus statt, an dem die Aufarbeitungsbeauftragte, Dr. Maria Nooke, ein Grußwort hielt. Bei der Veranstaltung wurde an die Folgen des Hitler-Stalin-Paktes vom 23. August 1939 erinnert.
Am 13. August 1961 riegelte die DDR die Grenze zu den Westsektoren Berlins durch Mauer und Stacheldraht ab. Millionen Menschen wurden von Familienangehörigen, Freunden und Bekannten getrennt. Mit der Grenzschließung am 13. August 1961 wurde die Teilung Deutschlands für 28 Jahre manifestiert. Bis zum Fall der Mauer starben mindestens 140 Menschen nach Fluchtversuchen oder bei anderen Zwischenfällen an den Sperranlagen.
Vertreterinnen und Vertreter der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur nahmen am 13. August 2022 an mehreren Gedenkveranstaltungen teil.
Hören Sie auch unseren Podcast zum Thema: „Das DDR-Grenzregime und der Mauerbau 1961“
Die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD) sucht Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die während ihrer Haft zum Gefängnisseelsorger Eckart Giebeler Kontakt hatten. Giebeler hat seit 1953 Gefangene in verschiedenen DDR-Gefängnissen (Brandenburg, Bautzen I und II, Cottbus, Hoheneck, Waldheim, Torgau, Halle, Berlin-Köpenick, Berlin-Rummelsburg, Hohenleuben, Ichtershausen) betreut und war seit 1959 Inoffizieller Mitarbeiter des MfS.
Wenn Sie ihre Erfahrungen weitergeben wollen, wenden Sie sich bitte an Susanne Kschenka, susanne.kschenka@lakd.brandenburg oder telefonisch 0331 / 23 72 92 – 0.
Für Nachfragen und weitere Auskünfte steht Ihnen Frau Kschenka gern zur Verfügung.
Mehr als dreißig interessierte Besucherinnen und Besucher fanden sich am 15. Juni 2022 in der wunderschön renovierten Scheune des Schweizerhauses Seelow ein, um an diesem thematisch passenden Ort siebzig Jahre zurückzuschauen – auf die Ereignisse des Jahres 1952 und den Beginn der Kollektivierung in der DDR-Landwirtschaft. Dr. Jens Schöne, Historiker und Stellvertreter des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, führte kenntnisreich in das Thema ein und zeigte auf, welche politischen Entscheidungen der Kollektivierung zu Grunde lagen, wie diese im Kreis Seelow umgesetzt wurden und welche Auswirkungen die Kollektivierung auf die Entwicklung der Dörfer hatte.
Im Anschluss entwickelte sich unter der Moderation von Susanne Kschenka, Stellvertreterin der brandenburgischen Aufarbeitungsbeauftragten, ein angeregtes Gespräch mit den Teilnehmenden, die aus eigener Erfahrung in den Familien berichteten, was die Überführung des privaten Bodens in die LPG und die Aufgabe der Einzelbauernwirtschaften für manche Bauern bedeutete. Auch persönliche, durchaus kontroverse Erinnerungen an den Vorsitzenden der nahe Seelow gelegenen LPG Worin, eine der ersten LPG-Gründungen in der DDR, wurden dabei ausgetauscht. Die Vielfalt der Erinnerungen machte den Abend auch zu einem wertvollen Beitrag für die miteinladenden Heimatvereine – den Geschichts- und Heimatverein Gusow-Platkow e.V. und den Heimatverein Schweizerhaus Seelow.
Das Gespräch über die Kollektivierung der DDR-Landwirtschaft 1952/53 wird fortgesetzt mit einer Veranstaltung am 13. September 2022 um 18.30 Uhr in Letschin/Ortsteil Ortwig, Kirche. Dazu laden wir Sie schon heute herzlich ein.
Am stillen Gedenken zu Ehren der Opfer des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 in der Gedenkstätte Lindenstraße nahmen heute der brandenburgische Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, die Vizepräsidentin des Landtags Brandenburg Barbara Richstein, die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur Dr. Maria Nooke, Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert sowie die Leiterin der Gedenkstätte Lindenstraße Maria Schultz und weitere Vertreterinnen und Vertreter des Landes, der Stadt und der Gedenkstätte teil.
Am 30. Mai 2022 empfing Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke in der Potsdamer Staatskanzlei Vertreter von Opfervereinen und Aufarbeitungsinitiativen aus dem Land Brandenburg zu einem mehrstündigen Austausch. In Anwesenheit von Ressortvertretern aus verschiedenen Landesministerien wurde in konstruktiver Atmosphäre über Erfolge berichtet, Probleme diskutiert und Anliegen vorgebracht. Eröffnet wurde das Treffen mit der Präsentation eines von der Aufarbeitungsbeauftragten geförderten Projektes zum DDR-Geschichtsmuseum im Dokumentationszentrum Perleberg.
Das einmal im Jahr stattfindende Gesprächsformat wird in Zusammenarbeit der Staatskanzlei mit der brandenburgischen Aufarbeitungsbeauftragten vorbereitet und durchgeführt.
„Ein menschliches Drama“ nannte Ministerpräsident Dietmar Woidke in seiner Gedenkrede auf der Zentralen Gedenkveranstaltung am 27. Mai 2022 in Lenzen im Landkreis Prignitz die Enteignung und Vertreibung von 8.300 Menschen bei der Schließung der innerdeutschen Grenze vor 70 Jahren durch die DDR-Regierung. Die Aufarbeitungsbeauftragte Maria Nooke moderierte ein Gespräch mit Zeitzeugen, die über ihre schmerzlichen Erlebnisse während der Zwangsaussiedlungen 1952 und 1961 berichteten. Umweltminister Axel Vogel erläuterte auf der Veranstaltung den Beschluss der Landesregierung, den 30 Kilometer langen brandenburgischen Streifen entlang der einstigen Grenze und des heutigen „Grünen Bandes“ zum „Nationalen Naturmonument“ zu erklären. Gerahmt wurde die Veranstaltung durch eine musikalische Lesung der Fotografin und Autorin Janet Hesse und dem Musiker Dirk Bunte. Die Präsidentin des Landtags Brandenburg, Ulrike Liedtke, hielt am Abend die Eröffnungsrede zum Elbekirchentag.
Die Aufarbeitungsbeauftragte beteiligte sich am 28. Mai 2022 mit zwei Veranstaltungen am Kirchentag: Einem moderierten Gespräch mit dem Historiker Rainer Potratz und Betroffenen der Zwangsaussiedlungen, in welchem die politischen Verordnungen und ihre brutale Umsetzung zum einen und persönliche Erzählungen der damals noch jungen Zeitzeugen und die Folgen für ihr gesamtes Leben auf der anderen Seite beleuchtet wurden. Den Abschluss bildete an diesem Abend in der Burg Lenzen der Film „Himmel ohne Sterne“, der anhand einer tragisch endenden Liebesgeschichte mit filmischen Mitteln zeigt, welche Auswirkungen das Leben an der Grenze auf persönliche Schicksale haben konnte.
25. Bundeskongress der Landesbeauftragten und der Bundesstiftung Aufarbeitung in Rostock
Über den Stand der Aufarbeitung der SED-Diktatur debattierten vom 20. bis 22. Mai 2022 in Rostock 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem 25. Bundeskongress der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Folgen der kommunistischen Diktatur sowie der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit den Verfolgtenverbänden und Aufarbeitungsinitiativen. Der jährlich stattfindende Kongress ist die einzige Plattform, bei der Vertreterinnen und Vertreter von über 40 Verbänden aus allen Bundesländern ihre Anliegen austauschen und Forderungen artikulieren.
Trotz allem Erreichten sind insbesondere bei den Betroffenen, aber auch gesellschaftlich eine Reihe von Wunden und Narben zurückgeblieben. Wie gelingt es, mit dem erfahrenen Unrecht und den erlittenen Verletzungen zu leben? Dabei richtete sich der Blick nicht nur auf die Erfahrungen mit der Aufarbeitung der SED-Diktatur, sondern auch darüber hinaus auf die Erfahrungen in postsowjetischen Gesellschaften, wie z.B. in Zentralasien.