Veranstaltung zum „Europäischen Tag des Gedenkens an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus“ in der Marienkirche in Frankfurt an der Oder. Foto: Hartmut Kelm
Mit Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern der Sibiriendeportierten aus Slubice und dem Kreis Rzepin fand am 23. August 2022 in der Frankfurter Marienkirche ein Gedenken an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus statt, an dem die Aufarbeitungsbeauftragte, Dr. Maria Nooke, ein Grußwort hielt. Bei der Veranstaltung wurde an die Folgen des Hitler-Stalin-Paktes vom 23. August 1939 erinnert.
Eine Vertreterin der Sibiriendeportierten sprach über die psychischen Folgen in ihrer Familie aufgrund der Lagerhaft. Foto: Hartmut Kelm
Ein Vertreter der Sibiriendeportierten erinnerte an die Geschichte seiner Familie, die unmittelbar nach dem Hitler-Stalin-Pakt verschleppt wurde. Foto: Hartmut Kelm
Zentrales Gedenken am ehemaligen Grenzturm in Nieder Neuendorf: (v.l.) Vizepräsidentin des Landtages Brandenburg, Barbara Richstein, Bürgermeister der Stadt Hennigsdorf, Thomas Günther, Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke und die stellvertretende Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Susanne Kschenka. Foto: Landtag I Gastmann
Am 13. August 1961 riegelte die DDR die Grenze zu den Westsektoren Berlins durch Mauer und Stacheldraht ab. Millionen Menschen wurden von Familienangehörigen, Freunden und Bekannten getrennt. Mit der Grenzschließung am 13. August 1961 wurde die Teilung Deutschlands für 28 Jahre manifestiert. Bis zum Fall der Mauer starben mindestens 140 Menschen nach Fluchtversuchen oder bei anderen Zwischenfällen an den Sperranlagen.
Vertreterinnen und Vertreter der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur nahmen am 13. August 2022 an mehreren Gedenkveranstaltungen teil.
Am Gedenken an der „Nike 89“ in Potsdam nahmen Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Kultur teil, u.a. Kulturministerin Manja Schüle (r.), Oberbürgermeister Mike Schubert (2.v.r.) und der Referent der Aufarbeitungsbeauftragten Dr. Peter Ulrich Weiß (2.v.l.).Gedenkveranstaltung der Stadt Schönwalde-Glien am Denkmal an der „Steinernen Brücke“.
Auf der Gedenkveranstaltung am Griebnitzsee sprachen Manfred Kruczek (Forum zur kritischen Auseinandersetzung mit DDR-Geschichte im Land Brandenburg e.V.) und Silvana Hilliger (Referentin der Brandenburgischen Aufarbeitungsbeauftragten).Zentrale Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Berliner Mauer mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Aufarbeitung. Foto: Stiftung Berliner Mauer, Ladan Rezaeian
Hören Sie auch unseren Podcast zum Thema: „Das DDR-Grenzregime und der Mauerbau 1961“
Die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD) sucht Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die während ihrer Haft zum Gefängnisseelsorger Eckart Giebeler Kontakt hatten. Giebeler hat seit 1953 Gefangene in verschiedenen DDR-Gefängnissen (Brandenburg, Bautzen I und II, Cottbus, Hoheneck, Waldheim, Torgau, Halle, Berlin-Köpenick, Berlin-Rummelsburg, Hohenleuben, Ichtershausen) betreut und war seit 1959 Inoffizieller Mitarbeiter des MfS.
Wenn Sie ihre Erfahrungen weitergeben wollen, wenden Sie sich bitte an Susanne Kschenka, susanne.kschenka@lakd.brandenburg oder telefonisch 0331 / 23 72 92 – 0.
Für Nachfragen und weitere Auskünfte steht Ihnen Frau Kschenka gern zur Verfügung.
Susanne Kschenka (stehend rechts) moderiert das vielschichtige Gespräch, das unterschiedliche, zum Teil kontroverse Erinnerungen wach rief.
Mehr als dreißig interessierte Besucherinnen und Besucher fanden sich am 15. Juni 2022 in der wunderschön renovierten Scheune des Schweizerhauses Seelow ein, um an diesem thematisch passenden Ort siebzig Jahre zurückzuschauen – auf die Ereignisse des Jahres 1952 und den Beginn der Kollektivierung in der DDR-Landwirtschaft. Dr. Jens Schöne, Historiker und Stellvertreter des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, führte kenntnisreich in das Thema ein und zeigte auf, welche politischen Entscheidungen der Kollektivierung zu Grunde lagen, wie diese im Kreis Seelow umgesetzt wurden und welche Auswirkungen die Kollektivierung auf die Entwicklung der Dörfer hatte.
Im Anschluss entwickelte sich unter der Moderation von Susanne Kschenka, Stellvertreterin der brandenburgischen Aufarbeitungsbeauftragten, ein angeregtes Gespräch mit den Teilnehmenden, die aus eigener Erfahrung in den Familien berichteten, was die Überführung des privaten Bodens in die LPG und die Aufgabe der Einzelbauernwirtschaften für manche Bauern bedeutete. Auch persönliche, durchaus kontroverse Erinnerungen an den Vorsitzenden der nahe Seelow gelegenen LPG Worin, eine der ersten LPG-Gründungen in der DDR, wurden dabei ausgetauscht. Die Vielfalt der Erinnerungen machte den Abend auch zu einem wertvollen Beitrag für die miteinladenden Heimatvereine – den Geschichts- und Heimatverein Gusow-Platkow e.V. und den Heimatverein Schweizerhaus Seelow.
Das Gespräch über die Kollektivierung der DDR-Landwirtschaft 1952/53 wird fortgesetzt mit einer Veranstaltung am 13. September 2022 um 18.30 Uhr in Letschin/Ortsteil Ortwig, Kirche. Dazu laden wir Sie schon heute herzlich ein.
Der Historiker Dr. Jens Schöne leitete die Veranstaltung mit seinem impulsgebenden Fachvortrag ein.
Am stillen Gedenken zu Ehren der Opfer des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 in der Gedenkstätte Lindenstraße nahmen heute der brandenburgische Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, die Vizepräsidentin des Landtags Brandenburg Barbara Richstein, die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur Dr. Maria Nooke, Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert sowie die Leiterin der Gedenkstätte Lindenstraße Maria Schultz und weitere Vertreterinnen und Vertreter des Landes, der Stadt und der Gedenkstätte teil.
Aufarbeitungsbeauftragte Maria Nooke im Gespräch mit Ministerpräsident Dietmar Woidke und SPD-Fraktionschef Daniel Keller. Im Hintergrund Ergebnisse eines Comicworkshops mit Schülerinnen und Schülern, die sich mit den Themen Volksaufstand und Haftort Lindenstraße auseinandergesetzt hatten.
Am Montag hatten Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke und Aufarbeitungsbeauftragte Dr. Maria Nooke Opferverbände und Aufarbeitungsinitiativen in den Brandenburg-Saal zu einem mehrstünden Treffen eingeladen.
Am 30. Mai 2022 empfing Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke in der Potsdamer Staatskanzlei Vertreter von Opfervereinen und Aufarbeitungsinitiativen aus dem Land Brandenburg zu einem mehrstündigen Austausch. In Anwesenheit von Ressortvertretern aus verschiedenen Landesministerien wurde in konstruktiver Atmosphäre über Erfolge berichtet, Probleme diskutiert und Anliegen vorgebracht. Eröffnet wurde das Treffen mit der Präsentation eines von der Aufarbeitungsbeauftragten geförderten Projektes zum DDR-Geschichtsmuseum im Dokumentationszentrum Perleberg.
Das einmal im Jahr stattfindende Gesprächsformat wird in Zusammenarbeit der Staatskanzlei mit der brandenburgischen Aufarbeitungsbeauftragten vorbereitet und durchgeführt.
Zentrale Gedenkveranstaltung in Lenzen: Aufarbeitungsbeauftragte Maria Nooke (l.) sprach mit Betroffenen der Zwangsaussiedlungen Inge Bennewitz (2.v.l.), Jürgen Ebel und Ernst-Otto Schönemann (r.). Foto: Landtag Brandenburg I Konstantin Gastmann
„Ein menschliches Drama“ nannte Ministerpräsident Dietmar Woidke in seiner Gedenkrede auf der Zentralen Gedenkveranstaltung am 27. Mai 2022 in Lenzen im Landkreis Prignitz die Enteignung und Vertreibung von 8.300 Menschen bei der Schließung der innerdeutschen Grenze vor 70 Jahren durch die DDR-Regierung. Die Aufarbeitungsbeauftragte Maria Nooke moderierte ein Gespräch mit Zeitzeugen, die über ihre schmerzlichen Erlebnisse während der Zwangsaussiedlungen 1952 und 1961 berichteten. Umweltminister Axel Vogel erläuterte auf der Veranstaltung den Beschluss der Landesregierung, den 30 Kilometer langen brandenburgischen Streifen entlang der einstigen Grenze und des heutigen „Grünen Bandes“ zum „Nationalen Naturmonument“ zu erklären. Gerahmt wurde die Veranstaltung durch eine musikalische Lesung der Fotografin und Autorin Janet Hesse und dem Musiker Dirk Bunte. Die Präsidentin des Landtags Brandenburg, Ulrike Liedtke, hielt am Abend die Eröffnungsrede zum Elbekirchentag.
Die Aufarbeitungsbeauftragte beteiligte sich am 28. Mai 2022 mit zwei Veranstaltungen am Kirchentag: Einem moderierten Gespräch mit dem Historiker Rainer Potratz und Betroffenen der Zwangsaussiedlungen, in welchem die politischen Verordnungen und ihre brutale Umsetzung zum einen und persönliche Erzählungen der damals noch jungen Zeitzeugen und die Folgen für ihr gesamtes Leben auf der anderen Seite beleuchtet wurden. Den Abschluss bildete an diesem Abend in der Burg Lenzen der Film „Himmel ohne Sterne“, der anhand einer tragisch endenden Liebesgeschichte mit filmischen Mitteln zeigt, welche Auswirkungen das Leben an der Grenze auf persönliche Schicksale haben konnte.
Veranstaltung mit Betroffenen und Experten am 28.05. in der Burg Lenzen: Susanne Kschenka (Mitte, Moderation) im Gespräch mit dem Historiker Rainer Potratz (3.v.l.) und den Zeitzeugen Siegmund Schulz und Jürgen Ebel.
Inge Bennewitz berichtete aus der Aufarbeitungsinitiative Zwangsaussiedlungen. Die Präsentation moderierten die Aufarbeitungsbeauftragten Nancy Aris (l.) und Maria Nooke.
25. Bundeskongress der Landesbeauftragten und der Bundesstiftung Aufarbeitung in Rostock
Über den Stand der Aufarbeitung der SED-Diktatur debattierten vom 20. bis 22. Mai 2022 in Rostock 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem 25. Bundeskongress der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Folgen der kommunistischen Diktatur sowie der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit den Verfolgtenverbänden und Aufarbeitungsinitiativen. Der jährlich stattfindende Kongress ist die einzige Plattform, bei der Vertreterinnen und Vertreter von über 40 Verbänden aus allen Bundesländern ihre Anliegen austauschen und Forderungen artikulieren.
Trotz allem Erreichten sind insbesondere bei den Betroffenen, aber auch gesellschaftlich eine Reihe von Wunden und Narben zurückgeblieben. Wie gelingt es, mit dem erfahrenen Unrecht und den erlittenen Verletzungen zu leben? Dabei richtete sich der Blick nicht nur auf die Erfahrungen mit der Aufarbeitung der SED-Diktatur, sondern auch darüber hinaus auf die Erfahrungen in postsowjetischen Gesellschaften, wie z.B. in Zentralasien.
Zum Abschluss des Kongresses fand eine Ökumenische Andacht in der Petrikirche in Rostock statt.
Christoph Fichtmüller, neuer Vorstandsvorsitzender der Initiativgruppe Internierungslager Ketschendorf, spricht zu den Versammelten.
Gruppenfoto am 7. Mai 2022 mit Überlebenden des Speziallagers Ketschendorf.
Auf Einladung der Initiativgruppe Internierungslager Ketschendorf / Speziallager Nr. 5 e. V. gedachten am 7. Mai 2022 in Fürstenwalde ehemalige Häftlinge und Angehörige sowie Vertreter der Stadt, des Landkreises, der Bundestiftung Aufarbeitung, der UOKG und der Aufarbeitungsbeauftragten des Landes Brandenburg (LAkD) der mehr als 4.700 Menschen, die in dem Lager zwischen 1945 und 1947 umkamen. In ihren Grußwörtern wandten sich Dr. Peter Ulrich Weiß (LAkD) und weitere Redner gegen Verklärungen der Diktatur-Vergangenheit und betonten die aktuell besonders relevante politische Notwendigkeit, an die Geschichte der sowjetischen Speziallager und deren Opfer zu erinnern.
Susanne Kschenka (LAkD) eröffnet die Ausstellung in Grünheide.
Die Ausstellung läuft bis 22.05.2022 in der Evangelischen Kirche „Zum guten Hirten“.
Anlässlich des 40. Todestages von Robert Havemann wurde am 6. Mai 2022 die Ausstellung „Robert Havemann 1910 – 1982“ in Grünheide eröffnet. Robert Havemann war vor der Friedlichen Revolution einer der bekanntesten Dissidenten Ostdeutschlands – Leitfigur der DDR-Opposition und Impulsgeber der Friedensbewegung. Heute ist sein Wirken vielen Nachgeborenen allerdings nahezu unbekannt. Der einstige Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus stützte als Parteimitglied und Stasi-Informant lange das SED-Regime. Erst langsam entwickelte sich Havemann zum Systemkritiker bis hin zum über zwei Jahre in seinem Haus in Grünheide eingesperrten „Staatsfeind“. 1982 verfasste er gemeinsam mit dem oppositionellen Pfarrer Rainer Eppelmann den Berliner Appell. In einer Zeit, in der in Europa wieder ein Angriffskrieg geführt wird, ist der Appell aktueller denn je.
Eröffnet wurde die Ausstellung von Dr. Olaf Weißbach, Geschäftsführer der Robert-Havemann-Gesellschaft, und Susanne Kschenka, Stellvertreterin der LAkD. Den Eröffnungsvortrag hielt Arno Polzin, Bundesarchiv/Stasi-Unterlagen-Archiv.