In loser Folge stellen wir in unserem Podcast „TonFall. Der Brandenburg-Podcast zur Aufarbeitung“ aktuelle Themen und Projekte vor. Wir sprechen mit Ratsuchenden und mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über ihre Lebens- und Schicksalsgeschichten. Neues aus Wissenschaft und Forschung beleuchten wir im Gespräch mit Expertinnen und Experten.

TF008 - Land im Aufruhr

Musik: Stephan Krawczyk aus dem Lied „Wieder Stehen“, neu eingespielt 2021

Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 zählt zu den bedeutendsten Massenerhebungen gegen die kommunistische Herrschaft im Ostblock. In Brandenburg protestierten zehntausende Menschen in über 150 Orten gegen die SED-Diktatur und forderten neben Normsenkungen den Sturz der Regierung, freie Wahlen und mehr Freiheitsrechte. Der Historiker Christoph Wunnicke erzählt anhand vieler unbekannter Geschichten und spannender Details, wie es in den Brandenburger Regionen zum Aufstand kam, was sich in den einzelnen Dörfern und Städten zugetragen hat und welche besondere Bedeutung der Aufstand für die Menschen damals und heute besitzt. Er greift dabei auf neueste Ergebnisse seiner Recherchen zurück, die er für die Produktion einer digitalen Themenkachel zum Volksaufstand auf der berlinHistory.App durchgeführt hat.

Weitere Informationen zur Themenkachel finden Sie unter:  https://www.17.juni.berlinhistory.app/

TF007 - Kindheit im Heim

Musik: Stephan Krawczyk aus dem Lied „Wieder Stehen“, neu eingespielt 2021

Wenig emotionale Zuwendung, auf Disziplinierung orientierte Erziehung, Strafmaßnahmen und erzwungenes Arbeiten sind nur einige Aspekte des Umgangs mit Kindern und Jugendlichen in Spezialheimen der Jugendhilfe in der DDR. In dem Podcast stellen die Autorin Grit Poppe und der Autor Niklas Poppe Schicksale von Mädchen und Jungen vor, die sie in ihrem Buch „Die Weggesperrten“ beschreiben. Außerdem hören Sie Ausschnitte einer Veranstaltung zur Heimerziehung in der DDR, in der die Situation der damaligen Heimkinder diskutiert wird.

TF006 - Zwangsausgesiedelt

Musik: Stephan Krawczyk aus dem Lied „Wieder Stehen“, neu eingespielt 2021

Im Jahr 1952 wurden mehr als 8.300 Menschen aus ihrer Heimat in dem kurz zuvor geschaffenen Sperrgebiet der DDR an der Demarkationslinie zur Bundesrepublik Deutschland – also an der innerdeutschen Grenze – zwangsausgesiedelt. Wie die Zwangsaussiedlung vorbereitet und durchgeführt wurde, was sie für die betroffenen Menschen und ihr Leben bedeutete, darüber gibt der Historiker Rainer Potratz im Gespräch kenntnisreich Auskunft. Er bezieht sich dabei sowohl auf seine Forschungen als auch auf Gespräche mit vielen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die mit ihm über ihre Erlebnisse gesprochen haben.

TF005 - „Erst der Mut, dann die Armut“ (Sozialstudie)

Musik: Stephan Krawczyk aus dem Lied „Wieder Stehen“, neu eingespielt 2021

Wie leben Menschen, die in der DDR politisch verfolgt wurden oder Unrecht erlitten, heute? Die im Jahr 2020 veröffentlichte Sozialstudie der LAkD untersuchte die soziale Lage und nahm insbesondere die Einkommensverhältnisse, die gesundheitliche Situation, die Integration in die Gesellschaft sowie die Auswirkungen von Anerkennungsverfahren in den Blick. Neu ist, dass dies nicht nur bei den Betroffenen selbst, sondern auch bei den Angehörigen untersucht wurde. Der Podcast stellt die wichtigsten Ergebnisse der Studie vor und zeigt auf, welche Schlussfolgerungen daraus gezogen werden können, um die Lebenssituation der betroffenen Menschen zu verbessern.

Weitere Informationen und die Studie finden Sie hier

TF004 - Schattenspiel

Musik: Stephan Krawczyk aus dem Lied „Wieder Stehen“, neu eingespielt 2021

Der Gefängnisseelsorger Eckart Giebeler war Pfarrer der evangelischen Kirche, zugleich aber Zeit seines Berufslebens Angestellter beim Ministerium des Innern der DDR. Nach einer Verpflichtung berichtete er von Mai 1959 bis 1989 an das Ministerium für Staatssicherheit. Über diese einzigartige Konstellation forschte Dr. Marie Anne Subklew-Jeutner viele Jahre lang. Ihre Forschungsergebnisse stellt die Autorin nun auch im Podcast vor und geht u.a. diesen Fragen nach: Was berichtete Eckart Giebeler an die Staatssicherheit? Wie wurde nach 1990 damit umgegangen? Welche Fragen für die Aufarbeitung stellen sich auch heute noch?

Zum Buch von Marie Anne Subklew-Jeutner „Schattenspiel“

TF003 - Das DDR-Grenzregime und der Mauerbau 1961

Musik: Stephan Krawczyk aus dem Lied „Wieder Stehen“, neu eingespielt 2021

Faktenreich berichtet der Historiker Rainer Potratz in dieser Folge über die massiven Veränderungen, die sich durch die Grenzziehungen und den Mauerbau für die Städte und Gemeinden in Brandenburg bzw. im ehemaligen Bezirk Potsdam zwischen 1945 und 1989 ergeben haben. Potratz, der in West-Berlin aufgewachsen ist und zurzeit ein Buch über das DDR-Grenzregime schreibt, kommt auf Zwangsaussiedlungen und tödliche Grenzanlagen ebenso zu sprechen wie auf das umstrittene Grenzgängertum und die Fluchten in den Westen.

TF002 - Leid und Unrecht anerkennen

Musik: Stephan Krawczyk aus dem Lied „Wieder Stehen“, neu eingespielt 2021

Die Episode „Leid und Unrecht anerkennen“ erzählt von Ratsuchenden, die sich angesichts ihrer leidvollen Lebenserfahrungen an die Stiftung Anerkennung und Hilfe gewandt haben. Gleichzeitig stellt sie die Arbeit der Beraterinnen und Berater in der Anlauf- und Beratungsstelle des Landes Brandenburg vor.

Shownotes & Skript

TF001 - Der überwachte Himmel

Musik: Stephan Krawczyk aus dem Lied „Wieder Stehen“, neu eingespielt 2021

Über Flug-Fluchten von Ost- nach Westdeutschland ist bis auf wenige spektakuläre Fälle nur wenig bekannt, obwohl es Dutzenden Personen gelang, mit Fluggeräten die DDR-Grenze zu überwinden. Gerade von brandenburgischen Flugplätzen aus nahmen etliche Fluchtversuche in Richtung West-Berlin ihren Anfang. Autor Claus Gerhard erzählt von spannenden Fluchten und ihrer Vorbereitung, von Abwehrmaßnahmen des DDR-Sicherheitsapparates und Überraschungen während seiner Recherchen.

Zum Buch von Claus Gerhard „Der überwachte Himmel“