
Vor 70 Jahren verstarb im März 1953 der sowjetische Diktator Josef W. Stalin. Sein Tod erschütterte die alte Ordnung und sorgte für Verunsicherung und Orientierungslosigkeit, Hoffnung und Widerstandskraft. Kurz danach brach in der DDR der Volksaufstand des 17. Juni 1953 aus, ebenso revoltierten die Gefangenen im GULag Workuta, einem der berüchtigtsten Orte im sowjetischen System der Konzentrations- und Arbeitslager. Beide Aufstände wurden brutal niedergeschlagen. Es brauchte drei Jahre, bis sich die neue Kreml-Führung vorsichtig von Stalin und dem Stalinismus abzuwenden begann und eine kurze „Tauwetter“-Periode einleitete. Die Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes im Herbst 1956 machte aber deutlich, dass im Ostblock mehr Freiheit und Reformen kaum möglich waren. Stalinistischer Terror und Gewalt lebten auch nach Stalins Tod weiter fort.
Viele dieser widersprüchlichen und traumatischen Entwicklungen, Erwartungen und Enttäuschungen wurden in Filmen verarbeitet, einige davon präsentieren wir in der diesjährigen, zwölften Zeitschnitt-Reihe. Thematisch knüpft sie an die Vorjahres-Reihe an und vertieft die Beschäftigung mit den 50er Jahren im Osten.
Auf bewährte Weise werden die Eröffnungs- und Abschlussveranstaltungen im Filmmuseum Potsdam stattfinden. In Erinnerung an die Niederschlagung des Aufstandes im GULag (Konzentrations- und Arbeitslager) Workuta in der damaligen Sowjetunion am 01.08. 1953 – also vor 70 Jahren – wird am 25.08.2023 mit einer zusätzlichen Filmveranstaltung im Filmmuseum Potsdam der Menschen gedacht, die dort und in anderen Lagern Zwangsarbeit leisten mussten und von denen viele umkamen.
Mit der filmhistorischen Einführung durch Dr. Claus Löser und dem Angebot eines Gesprächs nach dem Film möchten das Filmmuseum und die LAkD einen Beitrag leisten, das Wissen über diese lang vergangene und doch prägende Zeit zu erweitern und ein Angebot zu schaffen, diese auch gemeinsam zu reflektieren.
Die Termine entnehmen Sie bitte dem Programmflyer der Filmreihe 2023.