Forschungsprojekt: MfS am Ende

Die letzten 100 Tage der Kreisdienststellen des MfS auf dem Territorium des heutigen Landes Brandenburg

Erste Forschungsergebnisse, Dokumente und Fotos wurden am 4. Dezember 2019, dem 30. Jahrestag der Stasibesetzung in Rathenow, im Kulturhaus präsentiert.
Zeitzeugen (Uta Leichsenring, l., Amkelina Kegel, 3.v.l., und Matthias Kegel) berichteten über die Rathenower Stasi-Besetzung und die Aktensicherung. Moderation: Stefanie Wahl.

Welche Entwicklungen führten 1989/90 zur Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit? Weshalb brach die Arbeit einer gefürchteten Geheimpolizei zusammen? Warum sah sich das MfS überhaupt genötigt, auf die Ereignisse zu reagieren?
Heute ist bekannt, dass am 4. November 1989 der Befehl erging, die Kreisdienststellen (KD) des MfS bis zum 12. Dezember 1989 aufzulösen und die wesentlichen Aktenbestände in die Bezirksdienststellen zu verbringen. Wie kam es zu dieser Entscheidung? Was passierte in den Kreisdienststellen des MfS/AfNS auf dem Territorium des heutigen Landes Brandenburg in jener Zeit? Welche Befehle erhielten die MfS-Mitarbeiter von der Führung? Wie reagierten sie auf die Proteste? Wann erahnten sie ihre drohende Niederlage? Welche Akten und wie viele vernichteten sie? Welche beruflichen Alternativen suchten sie?
Diese Fragen sollen exemplarisch in mehreren ehemaligen Kreisen auf dem Territorium des heutigen Landes Brandenburg untersucht werden. Ausgangsmaterial für die Forschungen sind die noch vorhandenen Akten des MfS/AfNS.