35 Jahre Friedliche Revolution und Mauerfall – Aufbrüche, Hoffnungen und Enttäuschungen

Gesprächsabend zum 17. Juni 1953 im Wegemuseum Wusterhausen/Dosse, Susanne Kschenka (LAkD) im Gespräch mit dem Historiker Rainer Potratz und dem Publikum am 31. Mai 2023 Foto: Wegemuseum Wusterhausen/Dosse
Gesprächsabend zum 17. Juni 1953 im Industriemuseum Brandenburg a.d.H. mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie den Historikern Marius Krohn und Rainer Potratz am 12. Juni 2023          

Gesprächsabende

„Demokratie ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Sie ist kein allein staatliches System, sondern eine gelebte, gestalt- und streitbare Form des gesellschaftlichen Zusammenlebens.“

(Christina Morina in: „Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren“, München 2023, S. 291)

Die Brandenburgische Aufarbeitungsbeauftragte widmet sich im Zeitraum 2024/25 unter dem Schwerpunktthema „Revolution und Transformation“ der Zäsur von 1989/90 und der nachfolgenden Transformationszeit.

Für die meisten Brandenburgerinnen und Brandenburger war die Friedliche Revolution ein historischer Moment der Befreiung und des Glücks. Die Beteiligung am Prozess politischer Willensbildung und am gesellschaftlichen Umbau war hoch, die Hoffnungen und Erwartungen an das Kommende ebenso. Die damaligen Wochen und Monate waren geprägt von „tausend Aufbrüchen“, von Ideen, Utopien und Konzepten für ein anderes freiheitlich-demokratisches Gemeinwesen, sei es als reformierte DDR, sei es als konföderiertes oder auch als vereinigtes Deutschland. Es war eine Zeit der gedanklichen Vielfalt. Diese brach auch nicht sofort ab, nachdem die Deutsche Einheit und der Beitritt zur Bundesrepublik feststand.

Im Laufe des Jahres 1990 und der anschließenden Transformationsjahre vollzogen sich dann allerdings radikale Umwälzungen, die für viele Menschen zu schmerzhaften Einschnitten, grundlegenden Umorientierungen und tiefen Verunsicherungen führten. Schließungen von Betrieben oder ganzen Wirtschaftszweigen, Abwanderung von Fachkräften, Pendeln zu Arbeitsorten in den westlichen Bundesländern und vieles mehr veränderten dauerhaft das Leben in den Orten und Regionen des Landes.

Sowohl die positiven Erfahrungen der Friedlichen Revolution als auch die negativen Erlebnisse des „Transformationsschocks“ prägen bis heute das Familiengedächtnis und den aktuellen politischen Diskurs. Die Aufarbeitungsbeauftragte regt daher für 2024/25 an, sich über die Aufbrüche und Hoffnungen, aber auch Enttäuschungen und Fehlschläge von vor 35 Jahren auszutauschen:

Welcher Aufbruch ist Ihnen gelungen, welche Ideen konnten Sie umsetzen? Welche Utopie einer demokratischen Gesellschaft hätten Sie gern ausprobiert oder was gern angestoßen? Was hat Sie enttäuscht oder hätten Sie sich anders gedacht? Welchen Wunsch für die Zukunft würden Sie gern wiederaufnehmen?

Sich gemeinsam zu erinnern, sich in einem wertschätzenden Rahmen auszutauschen und daraus vielleicht Kraft für die Zukunft zu schöpfen, dazu möchte wir Sie gern einladen.

Wenn Sie mit Ihrem Verein, Museum, Kulturort einen Gesprächsabend zusammen mit der LAkD organisieren möchten, melden Sie sich bei uns. Gemeinsam mit Ihnen konzipieren wir einen für Sie passenden Abend und übernehmen auch die Moderation. Sprechen Sie uns an!

Termine:

  • 07.11.2024 19.00 Uhr Königs Wusterhausen, in Kooperation mit der Stadtbibliothek Königs Wusterhausen, der Volkshochschule Dahme-Spreewald und den KW-Detektiven

Die Reihe befindet sich im Aufbau, weitere Termine werden laufend ergänzt. Wir freuen uns auf die Begegnungen und Gespräche mit Ihnen.

Ansprechpartnerin

Susanne Kschenka

Referentin für politisch-historische Bildung

Stellvertretung der Aufarbeitungsbeauftragten

Telefon: 0331 23 72 92 – 23
Telefax: 0331 23 72 92 – 29

susanne.kschenka@lakd.brandenburg.de

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