Der brandenburgische Landtag beschloss im Jahr 2016 die
Beauftragung einer Sozialstudie. Ausgangspunkt war die Enquete-Kommission
“Aufarbeitung der Geschichte und Bewältigung von Folgen der SED-Diktatur und
des Übergangs in einen demokratischen Rechtsstaat im Land Brandenburg“, die
sich mit ehemals politisch Verfolgten, ihrer Würdigung und der Wiedergutmachung
befasste. Die Untersuchung soll die aktuelle Situation darstellen, Impulse für
weiteres politisches Handeln geben und ggfs. neue Handlungsfelder aufzeigen.
Das Berliner Institut für Sozialforschung (BIS) wurde von der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur mit der Studie betraut. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Lebenslagen sollen auf der Grundlage qualitativer und quantitativer Erhebungsmethoden gewonnen werden.
Das Besondere der Studie besteht darin, dass neben den politisch
Verfolgten auch die Familienangehörigen einbezogen werden. Aufgrund der
transgenerationellen Weitergabe psychischer Verfolgungsschäden können Kinder
und Kindeskinder infolge der Eingriffe in das Leben und das berufliche
Fortkommen der Eltern- oder Großelterngeneration schwierige Ausgangsbedingungen
haben. Dabei spielt auch die Fortschreibung von schlechten materiellen Lebensgrundlagen,
von Ausgrenzungserfahrungen und mangelhafter Integration eine Rolle.
Für die Umsetzung der Studie suchen wir die Kooperation mit Opferverbänden
und Aufarbeitungsinitiativen sowie Behörden und Fachinstitutionen mit der Bitte
um Unterstützung bei der Vermittlung von Betroffenen, die an der
repräsentativen Befragung teilnehmen möchten. Wir bitten darum, in Ihrem Umfeld
auf die Studie hinzuweisen und
Betroffene zu ermutigen, sich bei uns zu melden.
Für Ihre Unterstützung bedanken wir uns schon
jetzt recht herzlich.
Weitere Informationen
Zurück zu Aktuelles