Auch 20 Jahre nach der Friedlichen Revolution fällt es politisch Verfolgten der SED-Diktatur schwer, über die seelischen Verletzungen zu sprechen, die sie durch Haft, Bespitzlung und Diskriminierung erlitten haben. Die Ausstellung zeigt Arbeiten von Betroffenen, die in der therapeutischen Malgruppe der Berliner Beratungsstelle „Gegenwind“ angefertigt wurden.
Auf der Suche nach einem Weg, sich von Sprachlosigkeit zu befreien, zeigen die Arbeiten individuell gefundene Bild-Sprachen, in denen bedrängende Erinnerungen und bis heute bestehende Ängste aber auch Hoffnungen Ausdruck finden. In der schützenden Gemeinsamkeit der Gruppe, die künstlerisch angeleitet und therapeutisch begleitet wird, gelingt es den ehemals Verfolgten, sich auf schöpferische Weise mit ihren seelischen Belastungen auseinanderzusetzen. Die Arbeiten gewähren einen Einblick in das Erlebte und das Weiterleben mit dem Trauma.
Diese Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der Kommunistischen Diktatur und der Berliner Beratungsstelle für politisch Traumatisierte der SED-Diktatur – „Gegenwind“.