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Abgesagt: Das Ende der Stasi im Kreis Lübben und Bürgerberatung

5. Mai 2020, 14:00 - 19:00

Abgesagt: Zu unserem Bedauern müssen wir die Veranstaltung leider absagen. Die Aufarbeitungsbeauftragte des Landes Brandenburg und die Frankfurter Außenstelle des BStU ergreifen diese besondere Maßnahme zur Senkung des Infektionsrisikos. Wir bitten um Ihr Verständnis und wünschen Ihnen allen, gesund zu bleiben.

17:00 – 19:00 Vortrag und Gespräch

Das Ende der Stasi
Die Macht der SED, der herrschenden Partei in der DDR, beruhte auf drei Säulen: der Präsenz der sow-jetischen Besatzungsmacht mit 350.000 Soldaten, der tödlich gesicherten Grenze zur Bundesrepublik und zu West-Berlin und dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) – der Stasi, „Schild und Schwert der Partei“. Das MfS überwachte im Sommer 1989 nahezu 40 % der DDR-Bevölkerung. Vor allem in den Kreisdienststellen der Stasi wurden Informationen über alle Bereiche der Gesellschaft gesammelt: über den Alltag der Menschen, ihre Ansichten und Erwartungen sowie über Vorgänge in der Wirtschaft. Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung, die zahlreichen Anträge auf Ausreise aus der DDR oder die Kontrolle der Kommunalwahlen am 7. Mai 1989 waren deutliche Alarmzeichen. Den Sommer 89 prägte die Fluchtwelle in den Westen über Polen, die Tschechoslowakei und Ungarn. Während Zehn-tausende die DDR verließen, formierten sich im Land politische Gruppen und ab Anfang Oktober gingen Hunderttausende Bürgerinnen und Bürger auf die Straße, um ihre Freiheitsrechte einzufordern.
Wie nahmen die Mitarbeiter des MfS an den verschiedenen Orten dies wahr? Wie reagierten sie auf die Demonstrationen im Herbst 1989? Wann begannen sie, die Akten aus den Kreisdienststellen abzutransportieren oder zu vernichten? Wann beendeten sie die Arbeit mit den Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) und wie verhielten sie sich, als die Bürgerinnen und Bürger ihre Dienstorte aufsuchten, besetzten und sie schließlich ihre Arbeit verloren?
Diesen Fragen soll anhand ausgewählten Aktenmaterials an Orten ehemaliger MfS-Kreisdienststellen nachgegangen werden. Der Vortrag greift die konkreten Vorgänge vor Ort auf und bezieht Schlüsselereignisse aus dem Jahr 1989 mit ein, die die gesamte DDR betrafen. Im anschließenden Podiumsgespräch ergänzen Zeitzeugen ihre Perspektive auf die Ereignisse.

14:00 – 17:00 Bürgerberatung

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesbeauftragten und des Frankfurter Stasi-Unterlagen-Archivs beantworten Fragen zu den Themen:

Einsicht in die Stasi-Unterlagen
>    Antragstellung  (einschl. Decknamenentschlüsselung und Wiederholungsanträge)
>    Erläuterung zur Anonymisierung (Schwärzung)
>    Antragstellung als nahe Angehörige von Verstorbenen
>    Entschlüsselung der Decknamen von Inoffiziellen Mitarbeitern (IM)
>    Anträge für Forschung und Medien

Beratung zu SED-Unrecht
>    Rehabilitierung von SED-Unrecht nach dem Strafrechtlichen, Verwaltungsrechtlichen und Beruflichen Rehabilitierungsgesetz und sich daraus ergebenden Leistungsansprüchen
>   verfolgungsbedingte Gesundheitsschäden
>   psychosoziale Beratungs- und Hilfsangebote

Details

Datum:
5. Mai 2020
Zeit:
14:00 - 19:00
Veranstaltungskategorien:
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Veranstalter

Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur
BStU- Außenstelle Frankfurt (Oder)

Veranstaltungsort

Stadt- Regionalmuseum Schloss zu Lübben
Ernst-von-Houwald-Damm 14
Lübben, Brandenburg
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