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Die West-Grenzgänger im Bezirk Potsdam und der Mauerbau
17. November 2021 , 18:00 – 20:00
Zu einem zeithistorischen Vortrag „Die West-Grenzgänger im Bezirk Potsdam und der Mauerbau“(Rainer Potratz) mit anschließender Diskussion (moderiert von Prof. Dr. Miriam Rürup) laden die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD) und das Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam (MMZ) gemeinsam ein. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Potsdamer Gespräche 2021“, die sich in diesem Jahr dem Thema „Mauern undBrücken“ widmet.
Vor dem Zweiten Weltkrieg war Groß-Berlin mit dem Umland dicht verflochten, auch durch den öffentlichen Nahverkehr. Nach 1945 blieb diese Mobilität trotz alliierter Teilung Berlins vorerst bestehen: Bewohner Staakens konnten bei Siemens in Spandau arbeiten, Menschen aus Berlin-Tegel in den ehemaligen AEG-Lokomotivwerken in Hennigsdorf. Mit der Einführung getrennter Währungen, dem Arbeitskräftemangel und dem Wirtschaftsaufschwung in West-Berlin stieg die Zahl derjenigen Brandenburger, die im Westen arbeiteten und im Osten wohnten, rasant an.
Mittels Kampagnen und Repressionen versuchte die SED-Führung ab Mitte der 1950er Jahre, diese Grenzgänger entweder zur Aufgabe ihres Arbeitsplatzes in West-Berlin oder zum Wegzug aus den Grenzregionen zu zwingen. Doch richtig gelang dies erst mit dem Mauerbau 1961, eine Zäsur, mit der die Grenzgänger vollends der Willkür des DDR-Sicherheitsapparats ausgeliefert wurden.
Der Vortrag geht der Situation und den Maßnahmen im damaligen Bezirk Potsdam nach und fragt nach den Strategien der SED und staatlichen Behörden. Des Weiteren wird das dramatische Schicksal von West-Grenzgängern nach dem 13. August 1961 in den Blick genommen und über heutige Zugänge zu ihren besonderen Biographien diskutiert.
Die Veranstaltung findet unter Einhaltung der aktuellen Hygiene- und Abstandsregeln statt: Es gilt die 3G-Regel und Maskenpflicht (OP oder FFP2) bis zum Sitzplatz.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter aufarbeitung@lakd.brandenburg.de oder moses@mmz.unipotsdam.de
Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur
0331 / 237292-0