#momentmal! – Produkte aus dem Projekt

Jugendliche in verschiedenen Orten in Brandenburg erforschten in ihrem persönlichen Lebensumfeld Geschichten zum Umbruch 1989/90. Dazu führten sie Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen (ihren Eltern, Großeltern oder Nachbarn) und erstellten kreative mediale Produkte (z. B. Videoclips, Podcasts, Comics, Trickfilme oder digitale Tagebücher).

#momentmal! fand in Kooperation mit der Medienwerkstatt Potsdam im fjs e.V. und dem Projekt „say something“ statt.

Hier nun einige dieser bemerkenswerten Ergebnisse. In ihnen spiegeln sich sowohl die Erinnerungen an die bewegten Zeiten vor 30 Jahren in den verschiedenen Regionen Brandenburgs als auch die persönliche Sicht der Jugendlichen wider.

Das war richtig angsteinflößend

„Mich beeinflusst bis heute vor allem diese Frage: ‚ Was hätte ich gemacht, wenn?'“

Anna Gliemann interviewt ihren Vater, Michael Schlegel, der im Herbst 1989 an der Offiziersschule der NVA in Löbau war.
Elsterwerda 2019
Dauer: 11:36 Min.

Eine Lehrerin, die standhaft ist und war

„Man konnte in der Umbruchzeit plötzlich mit den Schülern offener reden, ohne Angst haben zu müssen, dass es in einem anderen Zusammenhang anders dargestellt wird.“

Matteo Appitz, Celina Tippelt und Lorraine Hertel interviewen ihre Politik-Lehrerin Petra Starke
Elsterwerda 2019
Dauer 12:05 Min.

Mit dem Begrüßungsgeld unterwegs in West-Berlin

„Das Gefühl, das erste Mal in West-Berlin zu sein, war für sie alle unbeschreiblich.“

Johanna Quellmalz interviewte ihren Großvater Helmuth Voigt, der am 17. November 1989 nach West-Berlin reiste und sich sein „Begrüßungsgeld“ abholte.
Elsterwerda 2019
Dauer 5:10 Min.

Vier Frauen über Schule und Ausbildung während der Wende

„Fächer wie Heimatkunde gab es nicht mehr.“ „Mit der Ausbildung konnte ich nach der Wende nichts anfangen.“

Celina Felix, Jette Prott, Lene Schwarz, Marie Rickmann und Sophie Kauz interviewten ihre Mütter, die 1989 selbst Teenager waren
Schwedt 2019
Dauer 11:38 Min.

Verwandte im Westen

„Endlich können wir unsere Verwandten besuchen und sie können und besuchen!“

Stella-Maris Wesner, Carolin Look und Lisa Alina interviewten Urgoßmutter Irmgard Wolter, die 1989 endlich die Verwandten im Westen wieder sehen konnte.
Schwedt 2019
Dauer 10:03 Minuten

Zeitzeugen und deren Geschichten 1989/90

„Die Stimmung bei der Demo war sehr kritisch aber auch sehr emotional.“ „In den Westen zu gehen war zumindest am Anfang ein Gefühl von Freiheit.“

Die Schülerinnen Julia, Maria, Josefins, Nelly und Paula interviewten ihre Eltern Yvonne, Lars, Waldemar, Lutz und Yvonne
Schwedt 2019
Dauer 6:54 Min.

Aus der Geschichte lernen

„Es hat viele Jahre gedauert, bis die Normalität eingesetzt hat. Wir hätten dabei auch drauf gehen können, wenn wir es nicht geschafft hätten.“

Die Schwedter Schülerinnen und Schüler interviewten den ehemaligen Intendanten der Uckermärkischen Bühnen Schwedt
Schwedt 2019
Dauer 10:30 Min.

Zwischen Aufregung und Ungewissheit

„Es war eine spannende und aufregende Zeit.“

Joey Niels Tabor und Moritz Appelt erfahren im Interview mit Joeys Großmutter Roswitha Rohbeck, welche zwielichtigen Gefühle sie damals 1989/1990 hatte.
Schwedt 2019
Dauer 10:00 Min.

Jetzt reicht mir das

„Meine Tochter ist im Juni 1989 ausgereist und ich wusste nicht, ob ich sie wiedersehe. Und da habe ich mir gesagt: ‚Jetzt musst du was tun‘. Ich wollte also mit in die Stadtverordnetenversammlung, wollte mich engagieren für die Veränderung in Schwedt!“

Joey Niels Tabor und Moritz Appelt interviewten den ehemaligen Bürgermeister von Schwedt, Peter Schauer, und erhalten Einblick in die Kommunalpolitik in der Umbruchphase.
Schwedt 2019
Dauer 11:45 Min.

Frisch verheiratet

„Dann kam die Wende, eine Zeit voller Spannung, voller Aufregung, weil keiner wirklich wusste, was richtig passiert ist.“

Anika Töpelmann, Pia Frenzel, Sarah und Julia Recki interviewen Anikas Mutter, die heutige Schulleiterin Michaela Töpelmann, und sie berichtet über ihre Verunsicherung und ihre die Angst um ihren Mann.
Ludwigsfelde 2019
Dauer 11:45 Min.

Lügen haben kurze Beine

„Also damit haben wir eigentlich gar nicht gerechnet, dass es so plump nachweisbar ist, das dort ein Wahlbetrug stattfindet, der irgendwie auch keinem nutzt.“ Der damals 20-jährige Volker Wiedersberg deckte gemeinsam mit anderen den Wahlbetrug bei der Kommunalwahl im Mai 1989 in Potsdam/Babelsberg auf.

Annika, Pia und Julia lassen sich von Volker Wiedersberg die Geschichte des Wahlbetrugs im Mai 1989 erzählen.
Ludwigsfelde 2019
Dauer 13:35 Min.

In der S-Bahn

„In den Tagen nach dem 9.11.1989 fuhr ich immer mit dem Fahrrad nach Ost-Berlin, da war alles neu für mich.“

Nuralhoda AlMssad, Mostafa Gbambai und Shagayed Hakime verarbeiten die Erinnerungensinterviews zu einem Podcast, der von einer fiktiven S-Bahnfahrt erzählt.
Nauen 2019
Podcast, Dauer 6:01 Min.

Bei den Großeltern nachgefragt

„Mein Betrieb, wo ich gearbeitet habe, hat auch zugemacht, und ich bin in eine Umschulungsmaßnahme gekommen.“

Lucy und Nika interviewten Lucys Großeltern Petra Beastoch und Fred Thöks, die trotz der negativen Erfahrungen infolge des Arbeitsplatzverlusts, wünscht sich die DDR nicht zurück.
Nauen 2019
Dauer 6:31 Min.

Verwandte auf der anderen Seite

„Die Wende war für mich ein ganz großer Glücksfall, dass wir zusammengekommen sind.“

Imogen und Enrica interviewten Imogens Oma Ingeborg, die 1989 im Westen lebte und mit Passierscheinen die Verwandten in der DDR besuchte.
Audioclip, Nauen 2019
Dauer 4:54 Min.

Neugestaltungen in Bernau

„1990 war ein spannendes Jahr!“ Der ehemalige Landrat des Kreises Bernau, Dieter Friese, erinnert sich im Gespräch mit Mark und Maik über seine Aufgaben nach den Neuwahlen im Mai 1990 und der Wiedervereinigung

Podcast, Bernau 2019
Dauer 7:45 Min.

Flucht 1989

„Als sie sich im Auffanglager registriert haben, merkte mein Vater, dass sie hier nicht sind um Urlaub zu machen.“ Vater Stefan, damals noch Jugendlicher, floh mit seinen Eltern 1989 über die damalige CSSR in die Bundesrepublik. Diese Geschichte erzählt er Josi und Vanessa die Fluchtgeschichte.

Legefilm, Bernau 2019
Dauer 4:12 Min.

Liebe in der DDR – Heirat im Westen

„Illegal fliehen – den Gedanken so hatte ich nicht, aber ich wollte weg, war nicht glücklich da,“ “ Ich wollte nicht im Osten bleiben.“ Simone Krauskopf lernte einen Mann aus dem Westen kennen, verliebte sich in ihn, heiratete ihn und durfte schließlich in den Westen legal ausreisen

Sie erzählt ihre Geschichte ihrem Sohn Georg und seinen Schulkameraden Leon und Max.
Videoclip, Bernau 2019
Dauer 5:30 Min.

Wir müssen hier irgendwie durchkommen

„Das war das erste Mal, dass so viele Leute so eine Demonstration gemacht haben.“ Der Bernauer Pfarrerssohn, Bürgerrechtlicher und heutige Politiker, Andreas Otto, erzählt Lennart und Richard von der Demonstration am 7. Oktober 1989 in Ost-Berlin, an der er teilnahm.“

Videoclip, Bernau 2019
Dauer 9:58 Min.

„Jetzt passiert etwas Spektakuläres.“ „Ich habe ständig Nachrichten im Fernsehen geschaut.“ „Die Nachricht, dass wir reisen dürfen, war für uns Jugendliche eine ganz tolle Nachricht!“ „In der DDR war nicht alles schlecht. Aber es war notwendig, das etwas passiert.. Und es ist etwas passiert, und nicht zu unseren Ungunsten.“

Lena, Leonie, Jannes und Max stellen aus den Interviews mit ihren Familienangehörigen verschiedene Perspektiven von zwei Generationen auf die Kindheit, Jugend, Schule in der DDR und das Wirken des Politischen im Alltag vor.
Videoclip, Brandenburg a. d. Havel 2019
Videoclip, Dauer 19:52 Min.

Der Zerfall der SED?

„Man hat da was gemerkt, dass da irgendwie was kommt. Aber das die Grenze so schnell fällt, hätte man nicht gedacht.“ Es hat sich in der Zeit alles rapide verändert und das war sehr aufregend und schwierig es einzuordnen. Daneben hieß es auch, eine Familie mit zwei Kindern durchzubringen. Dieses am Laufen zu halten und sich dann beruflich neu zu orientieren, hat uns alle enorm gefordert.“

Nils, Mirko und Benn fragen Ralph-Stephan Rabe und Jutta Ludwig nach den Ursachen für den schnellen Zusammenbruch der DDR.
Legefilm, Brandenburg an der Havel 2019
Dauer 17:54 Min.

Unsere Väter in der DDR

„Ich bin mir der Mauer groß geworden, sie war eine feste Größe für mich und ich konnte mir nie denken, dass ich es erleben werde, dass die Mauer noch fällt.“ „Ich habe mich in den Trabi gesetzt und bin los. Ich bin da rüber und da war die Hölle los. Ich habe es mir angeguckt. Es roch anders, als man es sonst gewohnt war.“

Charlotte und Lisa befragen ihre Väter Thorsten Dörsing und Henry Kochmann.
Videoclip, Brandenburg a. d. Havel 2019
Dauer 10:14 Min.
Ansprechpartnerin

Sophie Rahause

Referentin für politisch-historische Jugendbildung

Telefon: 0331 23 72 92 – 26
Telefax: 0331 23 72 92 – 29

sophie.rahause@lakd.brandenburg.de

Weitere Informationen

Kooperation mit der Medienwerkstatt Potsdam im fjs e.V. / www.say-something.de