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„Zur Eingewöhnung: EINZELHAFT!“ Eine Choreografie
8. Oktober 2020, 12:00 - 14:00
Die Choreografie untersucht die Zustände im ehemaligen Durchgangsheim Bad Freienwalde (1968 bis 1987) und setzt sich tänzerisch mit körperlicher Gewalt, Ohnmacht, entwürdigenden Aufnahmeritualen, Angst, Zwangssport, Methoden von Bestrafung aber auch Hoffnung und Träumen auseinander.
Im Durchgangsheim in Bad Freienwalde waren Kinder und Jugendliche eingesperrt, die aus Sicht der Jugendhilfe der DDR als „schwer erziehbar“ galten, durch „abweichendes Verhalten“ auffielen oder vom System aus ihren Familien genommen wurden. Kinder und Jugendliche sollten nach den gesellschaftlichen Normen im sozialistischen Sinne umerzogen werden, oft wurde dabei ihr Wille gebrochen. Der Aufenthalt war geprägt von Angst, körperlicher und seelischer Gewalt und hinterließ bei vielen der Betroffenen tiefe seelische und körperliche Narben, die bis heute nicht verheilt sind. Das Durchgangsheim in Bad Freienwalde ist nur ein Beispiel von vielen für Zustände in Jugendhilfeheimen der DDR. Die Choreografie soll Geschichte lebendig halten und wachrütteln.
Tanz: Juliane Bauer, Denise Noack, Konstantinos Spyrou, Christoph Viol
Choreografie: Golde Grunske
Musik/Komposition: Konrad Jende
Begleitend ist die Bürgerberatung der LAkD vor Ort und steht für Fragen zur Aufarbeitung allgemein und zur Rehabilitierung zur Verfügung. Im Anschluss an die Aufführung besteht die Möglichkeit, sich in einer moderierten Gesprächsrunde mit Mitgliedern der Tanzkompanie, Zuschauern und Zeitzeugen auszutauschen.
Moderation: Susanne Kschenka, LAkD
Die Veranstaltung findet unter Einhaltung der aktuellen Abstands- und Hygieneregeln statt.
Infos unter:
www.tanzkompanie-gg.de
www.ars-momento-cottbus.de
Gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.