Diagnose: verhaltensgestört. Das Kombinat der Sonderheime in der DDR

Band 8 der Schriftenreihe
der Beauftragten des Landes Brandenburg
zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur

Titelbild vom Band 8

Das Kombinat der Sonderheime für  Psychodiagnostik und pädagogisch-psychologische Therapie war eine Jugendhilfeeinrichtung für Kinder und Jugendliche in der DDR. Dorthin kamen Minderjährige, die als verhaltensgestört galten, weil sie in anderen Heimen, in der Schule oder in der Familie auffielen. Die Einrichtung war in der DDR singulär, sie nahm Kinder und Jugendliche aus dem gesamten Land auf. In einer Aufnahmeeinrichtung in Berlin wurden diese diagnostiziert und dann in eines der vier Sonderheime eingewiesen. Dort sollten durch pädagogische und therapeutische Maßnahmen Verhaltensänderungen herbeigeführt werden. Wichtigstes Instrument dafür war die sozialistische Kollektiverziehung. In der Praxis bedeutete sie einen stark geregelten Lebensalltag ohne persönliche Freiräume, Gruppenzwang und strenge Disziplinierung. Der Einsatz von Psychopharmaka zur Ruhigstellung der Kinder war verbreitet.

In diesem Buch wird aus förderpädagogischer und historischer Perspektive den Fragen nachgegangen, warum das Kombinat der Sonderheime gegründet wurde, welche Rahmenbedingungen bestanden und wie der Alltag der Kinder und die pädagogische Praxis aussahen.

Der Autor:

Andreas Methner promovierte als Sonderpädagoge an der Universität Leipzig. Er forschte zum Erziehungshilfesystem in der DDR und arbeitet als Lehrer an einer sächsischen Schule.

Ansprechpartner

Dr. Peter Ulrich Weiß

Referent für Historische Forschung, Gedenkstätten und Publikationen

Telefon: 0331 23 72 92 – 24
Telefax: 0331 23 72 92 – 29

peter-ulrich.weiss@lakd.brandenburg.de

Weitere Informationen

ISBN: 978-3-86331-268-8
Preis: 19,00 EUR