Lesung und Gespräch „Lebenshaft. Die ergreifende Geschichte meiner Eltern“

Arne Drefke erzählt seine bewegende Lebensgeschichte, die seine Tochter Birgit Hesse im Buch „Lebenshaft“ festgehalten hat. Foto: Menschenrechtszentrum Cottbus e. V.

Am 3. Juni 2025 fand im Menschenrechtszentrum Cottbus ein gemeinsam mit der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD) organisiertes Gespräch über die bewegende Lebensgeschichte von Arne Drefke statt. Mit 19 Jahren verurteilte ihn das Bezirksgericht Cottbus im April 1953 wegen angeblicher Spionage zu lebenslanger Haft. Arne Drefke erzählte einem aufmerksamen Publikum , was er in der Haft – auch in der Haftanstalt Cottbus – erlebte. Anhand erschütternder Erlebnisse, wie dem Schicksal des zum Tode verurteilten Zellennachbarn, führte er die Zuhörenden zurück in Zeit der Anfangsjahre der DDR-Diktatur, sprach über 1953, den Mauerbau 1961 und über seine vorzeitige Entlassung aufgrund einer Begnadigung im Jahr 1962.

Seine Tochter Birgit Hesse hat auf der Grundlage der Erinnerungen ihres Vaters, der noch vollständig vorhandenen Briefe aus der Haft, der Tagebücher ihrer Tante und ihrer Mutter ein Buch geschrieben, das die ergreifende Lebensgeschichte ihrer Eltern erzählt. Daraus las Birgit Hesse einzelne Passagen vor.

Interessierte Nachfragen aus dem Publikum zeigten deutlich, dass der Abend wichtige Impulse zur Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte und den Anfängen der Diktatur gegeben hat.

Historische Einführung durch Susanne Kschenka (LAkD). Foto: Menschenrechtszentrum Cottbus e. V.