FORUM FÜR POLITISCH VERFOLGTE UND INHAFTIERTE FRAUEN DER SBZ/SED – DIKTATUR E.V.

Am 15. Juni 2019 haben sich von Unrechtsmaßnahmen in der SBZ/DDR betroffene Frauen und interessierte Unterstützerinnen und Unterstützer zusammengefunden, um das „Forum für politisch verfolgte und inhaftierte Frauen in der SBZ/SED-Diktatur“ e.V. zu gründen.

Unser Ziel ist es, die Schicksale jener Frauen, die in der SBZ und der SED-Diktatur als unschuldige Frauen staatlichen Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt waren in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, um nachhaltig demokratisches Bewusstsein zu stärken.

Politisch verfolgte und inhaftiere Frauen in der SBZ/SED-Diktatur haben eine spezifische Leidensgeschichte, die besonderer Würdigung und Aufarbeitung bedarf und sie benötigen auf sie zugeschnittene Hilfen.

Gemeinsam wollen wir all den Frauen eine Stimme geben, die sich ihrer Verfolgtensituation bisher nicht stellen konnten oder wollten. Betroffenen Frauen ist es wichtig, bundesweit in der Gesellschaft wahrgenommen und gehört zu werden.

Wir wollen uns dafür einsetzen, dass

  • besondere Formen der Repression gegen Frauen, wie sexuelle Gewalt, Kindeswegnahme, erzwungene Adoption, bekannt gemacht und in ihren Langzeitfolgen generationsübergreifend untersucht werden.
  • die Leistung von politisch verfolgten Müttern gewürdigt wird, die oftmals selbst als traumatisierte ehemalige Gefangene für die von generationsübergreifenden Traumata betroffenen Kinder sorgten und teils heute noch sorgen.
  • die Schicksale von Frauen durch Repressionen in der SBZ/ SED-Diktatur erforscht, um so das demokratische Bewusstsein zu stärken. Gedenkorte und -tafeln dort einzurichten sind, die typisch für Repressionen gegen Frauen waren (Frauengefängnisse wie Hoheneck, Markkleeberg, Roter Ochse, aber auch Jugendwerkhöfe wie Rödern, Kottmarsdorf, und auch die venerologischen Stationen).politischer Widerstand von Frauen als eigener Beitrag zur Überwindung der SED-Diktatur erforscht und gewürdigt wird.
  • die besondere soziale Lage, die spezifischen Folgen der Repressionen und medizinische Versorgung angemessen berücksichtigt werden.
  • die Lebensleistung von Frauen anerkannt wird, die trotz Berufsverboten und Drohungen den politischen Widerstand ihrer Lebenspartner (z.B. Wehrdienstverweigerer) mitgetragen haben.

Ansprechpartner

Dr. Peter Ulrich Weiß

Referent für Historische Forschung, Gedenkstätten und Publikationen

Telefon: 0331 23 72 92 – 24
Telefax: 0331 23 72 92 – 29

peter-ulrich.weiss@lakd.brandenburg.de