- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
„… Klack, Klack, Klack, Tür zu“ – Spezial- und Durchgangsheime in der DDR und die Folgen für die Betroffenen
13. November 2019, 18:30 - 20:30
„…dann haben sie mich nach Bad Freienwalde gebracht… Alles war vergittert. Ja, dann ging die Tür auf. Die wurde aufgeschlossen. Erst das Schloss, dann Riegel oben, Riegel unten. Dann kriegte ich einen Schubs und war drin in dieser Zelle. Es machte Klack, Klack, Klack, Tür zu. Ja, dann war ich fertig mit der Welt.“
Diese Beschreibung der Ankunft in einem Durchgangsheim der DDR ist exemplarisch für das pädagogische Verständnis in vielen Spezialheimen der Jugendhilfe. Disziplinierung und Kollektiverziehung waren die vorherrschenden Prinzipien zur Umerziehung der Kinder und Jugendlichen. In Bad Freienwalde befand sich das Durchgangsheim in einem ehemaligen Polizeigefängnis. Die Kinder und Jugendlichen mussten in den ehemaligen Haftzellen leben.
Wie sah überhaupt das Heimsystem in der DDR aus? Spezial- und Durchgangsheime nehmen darin einen
besonderen Platz ein. Wozu gab es diese Heime, wie war das Leben dort und welche Folgen hat die Unterbringung für die Betroffenen bis heute?
Diese Fragen und die Frage, wie die Erinnerung an das Leid der Kinder in der Gedenkkultur der Stadt einen passenden Platz finden kann, werden mit Experten, Zeitzeugen und dem Publikum bei der Veranstaltung diskutiert.
Programm
- Begrüßung und Gedanken zur Veranstaltung
Pfarrer Björn Ferch, Evangelische Kirchengemeinde
Dennis Ferch, Bürgerforum Kurstadt-Dialog
Dr. Maria Nooke, Die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur - Einführung in das System der Spezial- und Durchgangsheime
Silvana Hilliger, LAkD - Filmausschnitte aus Zeitzeugeninterviews
- Gespräch zu den Folgen der Heimzeit, dem Leben heute und der Arbeit des Vereins Kindergefängnis
- Überlegungen zur Entwicklung einer gemeinsamen Gedenkkultur in Bad Freienwalde