- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
„Die Zwangsaussiedlungen aus dem Grenzgebiet der DDR 1952 und ihre Folgen“
28. Mai 2022 , 16:00 – 17:30
Gespräch mit dem Historiker Rainer Potratz und Betroffenen beim Elbekirchentag
Moderation: Susanne Kschenka (LAkD)
Am 26. Mai 1952 erließ der Ministerrat der DDR die Verordnung zur „Errichtung eines besonderen Regimes an der Demarkationsgrenze“. Dies bedeutete die völlige Abriegelung der innerdeutschen Grenze. Ortschaften wurden voneinander abgeschnitten, geteilt, Bauern konnten ihre auf der anderen Seite liegenden Grundstücke nicht mehr erreichen, natürliche, Jahrhunderte alte Begegnungen der Menschen wurden abgebrochen. Auf die Verordnung folgte im Mai/Juni 1952 zwangsweise Aussiedlung von ca. 8.000 Menschen aus der Grenzregion, die von den DDR-Behörden willkürlich als „feindliche, verdächtige, kriminelle Elemente“ eingestuft und ins Hinterland verbracht wurden, oft weit von ihren Heimatorten entfernt.
Die Verordnung und die nachfolgende Zwangsaussiedlung hatten massive, oft lebenslange Folgen für die Betroffenen und schürte durch die Willkür Angst bei den im Grenzgebiet verbliebenen Menschen.
In der Veranstaltung werden im Gespräch mit dem Historiker Rainer Potratz die damaligen Entscheidungen, die politischen Hintergründe und die Durchführung der Zwangsaussiedlungen beleuchtet. Im Gespräch mit Zeitzeug/innen und Betroffenen des Grenzregimes soll Gelegenheit sein, sich über die Auswirkungen der politischen Entscheidungen und der erlebten Zwangsaussiedlung für die persönlichen Leben auszutauschen. Dadurch soll die Möglichkeit gegeben werden, Nach- oder an anderen Orten Geborenen etwas über die Geschichte der Gegend und der Vorfahren weiterzugeben.
Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur
0331 / 237292-0