Anlässlich des 40. Todestages von Robert Havemann wurde am 6. Mai 2022 die Ausstellung „Robert Havemann 1910 – 1982“ in Grünheide eröffnet. Robert Havemann war vor der Friedlichen Revolution einer der bekanntesten Dissidenten Ostdeutschlands – Leitfigur der DDR-Opposition und Impulsgeber der Friedensbewegung. Heute ist sein Wirken vielen Nachgeborenen allerdings nahezu unbekannt. Der einstige Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus stützte als Parteimitglied und Stasi-Informant lange das SED-Regime. Erst langsam entwickelte sich Havemann zum Systemkritiker bis hin zum über zwei Jahre in seinem Haus in Grünheide eingesperrten „Staatsfeind“. 1982 verfasste er gemeinsam mit dem oppositionellen Pfarrer Rainer Eppelmann den Berliner Appell. In einer Zeit, in der in Europa wieder ein Angriffskrieg geführt wird, ist der Appell aktueller denn je.
Eröffnet wurde die Ausstellung von Dr. Olaf Weißbach, Geschäftsführer der Robert-Havemann-Gesellschaft, und Susanne Kschenka, Stellvertreterin der LAkD. Den Eröffnungsvortrag hielt Arno Polzin, Bundesarchiv/Stasi-Unterlagen-Archiv.