„89/90 … wenn alles anders wird – damals heute und Ich“ – Gesprächsveranstaltung am 18.09.2025 in Lübbenau


Einen besonderen Projektnachmittag erlebten und gestalteten über fünfzig zukünftige Erzieherinnen und Erzieher der AWO Beruflichen Schule für Sozialwesen am 18. September 2025 im Rathaus Lübbenau unter Moderation der LAkD.
Dem Nachmittag waren zwei Workshop-Tage im März vorausgegangen, an denen sich unter dem Titel „89/90 … wenn alles anders wird! Jugendliche zeichnen Umbruchsgeschichte(n)“ eine Ausbildungsgruppe mit den historischen Umbrüchen der Friedlichen Revolution, der Deutschen Einheit und der Transformationszeit auseinandergesetzt hatte. Unter Anleitung des Künstlerpaares von zoom & tinte (Thomas Henseler und Susanne Buddenberg) hatten die Auszubildenden im Alter zwischen 18 und 51 Jahren Erlebnisse im Comic-Stil gezeichnet, die sie aus ihren Familien oder sogar aus ihrem eigenen Erleben mitgebracht hatten.
Diese gezeichneten Erlebnisse bildeten das zentrale Element des Projektnachmittags am 18. September 2025. In einem „Geschichten-Speed-Dating“ b ekamen zwei neue Ausbildungsgruppen anhand der Comics die Geschichten erzählt und wurden zum Nachfragen und Erzählen angeregt.
So nahmen sie sechs sehr unterschiedliche Blickwinkel auf die Geschehnisse vor 35 Jahren mit.
In abschließenden Gesprächsrunden, die von vier Lehrerinnen der AWO Beruflichen Schule, der stellvertretenden Aufarbeitungsbeauftragten und einem Mitarbeiter der LÜBBENAUBRÜCKE vorbereitet und moderiert wurden, ging es um Einordnung und Reflexion, Fragen von Biografiearbeit im Arbeitsfeld von Erzieher/innen und um eigene Umbruchserfahrungen.
Eine Teilnehmende fasste ihre Erfahrungen im Projekt abschließend so zusammen:
„Ich habe die Umbruchszeiten als Teenagerin erlebt. Für mich veränderte sich alles Gewohnte um mich herum und das habe ich als sehr traumatisierend erlebt. Die DDR war für mich als Kind schön und ich war ärgerlich, wenn andere das anders sahen. Die Beschäftigung mit den unterschiedlichen Geschichten in diesem Workshop-Projekt hat mir geholfen, zu verstehen, dass es auch andere Erlebnisse und Geschichten gab. Das war wichtig für mich.“